Es zeigt sich, dass nachwachsende Rohstoffe aktuell leider noch ein Nischenprodukt im Baumaterial- und Dämmstoffmarkt sind, in dem weiterhin die Verwendung von fossilen oder mineralischen Rohstoffen vorherrschend ist. Für die Erfüllung der Klimaschutzziele ist jedoch von einem steigenden Bedarf an Dämmmaterial und generell Bau- und Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen auszugehen.
Mit den in der EU geplanten Sanierungspflichten und strengeren Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden bis 2030 erhöht sich zum Beispiel die Nachfrage nach Dämmstoffen mit großer Wahrscheinlichkeit weiter. Es ist zu erwarten, dass Dämmstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen, die als besonders nachhaltig gelten, in den Bauausschreibungen zunehmend berücksichtigt beziehungsweise durch den europäischen Green Deal gefördert werden.
Anwendungsbereiche sind Einblasdämmung, Plattendämmung, Mattendämmung oder auch Wärme-Dämm-Verbundsysteme. Außerdem könnte der Einsatz von Paludikultur-Biomasse als Stützfaser zur Stabilität der Dämmstoffe interessant werden, da diese aktuell noch erdölbasiert sind und somit eine ökologische Alternative geschaffen werden könnte. Voraussetzung für den Markteintritt von Dämmmaterialien aus Paludikultur-Biomasse ist die Erteilung der notwendigen Zertifizierungen und Zulassungen.
Nicht weniger wichtig sind Faserplatten aus beispielsweise Nasswiesengräsern. Sie ließen sich in der Regel unkompliziert in den Stoffkreislauf zurückführen und würden über lange Zeit Kohlenstoff speichern. Ein spannendes Anwendungsbeispiel sind Faserplatten aus Paludikultur-Biomasse als Innenfüllung für Innentüren.