Sernitz-Moor – Die Zukunft der Moore
Die toMOORow-Initiative zeigt auch konkret in der Fläche, wie bei der Wiedervernässung von Mooren Klimaschutz, Artenvielfalt und wirtschaftliche Innovation vereint werden kann.
Die toMOORow-Initiative zeigt auch konkret in der Fläche, wie bei der Wiedervernässung von Mooren Klimaschutz, Artenvielfalt und wirtschaftliche Innovation vereint werden kann.
Wir zeigen dort, wie die Wiedervernässung von Mooren als naturbasierte Lösung gegen die Klimakrise und das Artensterben eingesetzt werden kann. Gleichzeitig wird die Fläche nachhaltig bewirtschaftet: Unternehmen aus der “Allianz der Pioniere” können künftig die von lokalen Landwirtschaftsbetrieben geerntete Paludikultur-Biomasse nutzen, um daraus innovative Produkte herzustellen.
Mit diesem Vorhaben vereinen wir die Expertise der Umweltstiftung Michael Otto und der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum, im ökonomischen und ökologischen Bereich. Durch den integrativen Ansatz aus Wiedervernässung, nachhaltiger Nutzung (Paludikultur) und Klima- und Artenschutz wird es zu einem beispielhaften Modellprojekt.
Ab dem Mittelalter entwässerten Kleinbäuer*innen die bis zu 11 Meter mächtige Torfauflage für eine Weidenutzung. In den 1970er Jahren führte die intensive Entwässerung für den Torfabbau und die landwirtschaftliche Nutzung zu gravierenden Schäden am Wasserhaushalt: Der Grundwasserspiegel sank und der Boden sackte ab. Ab den 1980er Jahren wurden die Flächen unrentabel und blieben brach. Weite Teile der östlichen, flachen und intensiv entwässerten Niederung wurden jedoch weiterhin für Viehzucht und Heugewinnung genutzt. Seit den 1990er Jahren gab es mehrere Versuche, die brachliegenden Flächen im Rahmen von Naturschutzprojekten zu entwickeln. Der große Durchbruch gelang zwischen 2011 und 2019 mit dem LIFE-Projekt „Schreiadler“.
Im Rahmen eines EU-LIFE-Projekts wurden die natürlichen Wasserverhältnisse in Teilen des Gebiets wiederhergestellt, wichtige Gebiete blieben jedoch im entwässerten Zustand, wie die jetzt in toMOORow bearbeitete Fläche. Ein Lehrpfad bei Greiffenberg macht das restaurierte Moor für Besucher*innen erlebbar. Die Succow Stiftung verwaltet heute 350 Hektar der Sernitz-Niederung. Während der westliche Teil ungenutzt bleibt, setzt die Stiftung im östlichen Talraum auf nachhaltige Nutzung durch Paludikultur, darunter Beweidung mit Wasserbüffeln. So verbindet das Gebiet erfolgreichen Moor- und Klimaschutz mit einer weitergeführten landwirtschaftlichen Nutzung.