In dieser Studie wurde untersucht, in welchen Wirtschaftssektoren skalierbare Wertschöpfungsketten für Paludikultur-Erzeugnisse geschaffen werden können und welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind – als Alternative zur aktuellen landwirtschaftlichen Nutzung von trockengelegten Mooren. Zudem wurde betrachtet, welchen Flächenumfang an bisher entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Moorböden in Deutschland es für diese wirtschaftliche Nutzung wiederzuvernässen gilt.
Moore kommen in 175 Ländern der Erde vor. Sie nehmen weltweit eine Fläche von 3 Prozent ein und speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder zusammen – allerdings nur, solange sie nass sind.
In Deutschland sind von den 1,8 Millionen Hektar Moorfläche 95 Prozent trockengelegt und werden vorwiegend land- und forstwirtschaftlich genutzt. Diese Entwässerung ist für 7 Prozent der gesamten jährlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Um diese zu stoppen, muss ein Rückbau der Entwässerung und die Wiederherstellung flurnaher Wasserstände erfolgen. Dies stellt jedoch eine große Herausforderung für Betriebe dar, die auf Moorböden tätig sind, da die Entwässerung bisher die Voraussetzung für landwirtschaftliche Nutzung von Mooren ist und somit die Grundlage des Einkommens der Landwirt*innen bildet.
Doch auch Paludikultur aus wiedervernässten Mooren kann wirtschaftlich nutzbar und damit ertragreich sein. So können u.a. die Papier- und Verpackungs-, Bau- und Dämmstoff-, Holzwerkstoff- und Kunststoffindustrie Paludikultur einsetzen. Die Biomasse aus nassen Mooren eignet sich für ein breites Spektrum von Produkten und birgt großes Potenzial für Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie werden auch von Frau Bergius, unabhängige Journalistin und Referentin für nachhaltiges Wirtschaften und Investieren, in einem aktuellen Artikel im Handelsblatt Briefing Nachhaltige Investments beleuchtet.
Hier geht’s zur Studie
Eine Kurzfassung der Studienergebnisse können Sie sich hier ansehen.